Montag, Juli 17, 2006

Stille

so still ist es. So schoen still in der Nacht.

Ich konnte nicht abstreiten, dass ich die Stille sehr geniessen. Die Kinder und ihr Laerm den Tag durchaus machen mich fast verrueckt. Die brauchen deine Kummer und Aufmerksamkeit jener Zeit. Lass mich bitte mal in Ruhe, schrie ich vom tiefen Herz an, lautlos aber hoerte ich es.

Es wird mir gewahr, je mehr ich sie begleite, desto anspruchsvoller sind sie geworden. Ja vielleicht ist es mein Fehler. Ich befuerchte nur dass ich langsam die Geduld verliere. Bevor die Unzufriedenkeit sich ausdehnt wie Schatten, sollte ich mich richtig ueberlegen was und wie man es weiter machen kann.

Ich sitze vor dem Schreibtisch, sehe durch das Fenster in den Himmel. Dunkel ist es. Das silbere Mondlicht habe ich so vermisst.

Mittwoch, Juli 12, 2006

Frage: Was trifft einen tiefer, die Luege oder die Wahrheit?
Antwort: Was man nicht weiss, macht einen nicht heiss.

Schwierige Zeiten

Den ganzen Nachmittag bin ich sehr beschaefitigt, oder ich habe mich so erfolgreich beschaeftigt. Worte sind nutzlos, wie Traenen. Ich raeume auf, ich schmeisse Dinge weg. Weisst Du wieviel Muehe man seit Jahren gegeben hat, um zu lernen und schliesslich zu schaffen, alles so positiv zu beobachten? Weisst Du, wie kann man Tag fuer Tag, Jahr fuer Jahr die Hoffnungen behalten? Erlaub mir mal das Weinen! Erlaub mir mal das Schimpfen! Du, Du kannst mir gut helfen. Wo gibt's so ein tiefes Loch, so dass man sich verstecken kann? Wo gibt's so ein zauberes Mittel, damit man alle Leiden und Schmerzen vergessen kann? Sag mal sag mal. Niemandem wollte ich beschuldigen, nur mir selbst. Ich verdiene es, bestraft zu sein. Trost? Nein danke, das wird nicht gebraucht.

Uebung - Uebersetzung

江南好,風景舊曾諳.日出江花紅勝火,春來江水綠如藍,能不憶江南?

Es ist mir stets bekannt,
Herrlich ist die Landschaft des Fluss-Sueds.
Bei dem Sonnenaufgang,
Roter als Feuer sind die Blumen am Fluss.
Wenn das Fruehling komm,
Gruener ist der Flusswasser wie das Himmelblau.
Wie kann man sich nicht immer dran errinnern,
Das herrliches Fluss-Sued?

Sonntag, Juli 09, 2006

Worte

Worte sind die Quelle der Misverstaendnisse.

In vielen Faellen gilt es. Wir duerfen aber nicht vergessen, dass Worte gleichzeitig eins der wichtigsten Mittel fuer Kommunikation unter Menschen in jenem Sinne sind. Mit Worten sind vielleicht Misverstaendnisse, oder sogar Streitigkeiten verursacht. Doch ohne Worte sind keine Verstaendnisse moeglich, und dazu keine gesunde Verhaeltnisse.

Freitag, Juli 07, 2006

Trost der Tränen

von Johann Wolfgang von Goethe


Wie kommt's, daß du so traurig bist,
Da alles froh erscheint?
Man sieht dir's an den Augen an;
Gewiß! du hast geweint.

"Und hab' ich einsam auch geweint,
So ist's mein eigner Schmerz,
Und Tränen fließen gar so süß,
Erleichtern mir das Herz."

Die frohen Freunde laden dich:
O, komm an unsre Brust!
Und was du auch verloren hast,
Vertraure den Verlust.

"Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht,
Was mich, den Armen quält.
Ach nein, verloren hab' ich's nicht,
So sehr es mir auch fehlt."

So raffe den dich eilig auf,
Du bist ein junges Blut.
In deinen Jahren hat man Kraft
Und zum Erwerben Mut.

"Ach, nein, erwerben kann ich's nicht,
Es steht mir gar zu fern.
Es weilt so hoch, es blinkt so schön,
Wie droben jener Stern."

Die Sterne, die begehrt man nicht,
Man freut sich ihrer Pracht,
Und mit Entzücken blickt man auf
In jeder heitern Nacht.

"Und mit Entzücken blick' ich auf
So manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich,
So lang ich weinen mag."

Donnerstag, Juli 06, 2006

Buecher, Wissen usw

Gestern ging ich mit Ching zusammen zu einem Buchladen in der Naehe, um einige Buecher fuer sie auszusuchen.

Dort gibt es eine sogenannte Kinderecke, wo aber nicht viele interessante Stuecke fuer Kinder zu finden sind. Auf der Rennenliste kann man den Markttrend auch sehen: unter den 10-Best-Verkauften ist die eine Haelfte Liebesgeschichte ; die anderen sind ja Buechern mit Gebrauchswert, wie z.B. "wie kann man reich werden / grosses Geld an der Boerse machen" oder "wie kann man erfolgreich sein?" usw.

Ich glaube immer noch dran, dass man ein Stueckchen Geistesbrot braucht. Die erste Frage ist, wie kann ich tun, damit meine Kinder noch nach Wissen hungern koennen? Die zweite ist was fuer Wissen sollte es sein?

Mittwoch, Juli 05, 2006

Hitzschlag?

Nach dem Abendessen fuehlte ich mich nicht wohl. Inner einigen Minuten haben die Schmerzen an ganzem Koerper verbreitet. Ich legte mich ins Sofa hin und schlief kurz ein.

Mein Schlaf war gar nicht tief. Ich habe alles mitgekriegt, dass die Kinder spielten, sprachen, und auch stritten, wie immer. Der Telefon klingelte zwei mal, ein mal vom Philip, der andere von irgendeinem Verwandten. Nur kann ich es nicht schaffen, vom Schlaf auszutreten, obwohl ich es wollte und versuchte. Das wusste ich.

Ich hoerte eine strenge Stimme, die mich befahl: Wach auf, Du unglaublichste! Das ist schon die Bettzeit der Kinder! Mein Bewusstsein kam langsam zurueck, und ich merkte auch, die Stimme war von mir. Ja, das wusste ich schoen. Auf einmal stand ich so schnell auf, als ob ich nur mit dem Fernsehen fertig waere. Ching fragte mir: Mama, fuehlst du dich viel besser? Ja ja, schon, antwortete ich, "ich gehe nun zum Duschen. Danach gehen wir ins Bett, ok?" Ich guckte aber nicht die Kinder hin, die aber natuerlich wussten, dass ich ihnen sagten. Bevor ich die Antwort kriegte, war ich schon im Badezimmer.

Und wie gesagt, danach sind wir ins Bett gegangen. Mensch so schnell bin ich wieder eingeschliefen.

Es muss ein Hitzschlag sein.

Montag, Juli 03, 2006

Manche Gedanken

Bei dem Essen mit meinen Ex-chef und seiner Frau in GZ sagte ich in einem Zusammenhang mal, dass wir damit zufrieden sind. Man verdient das Geld dort in China, und gibt es hier in Hong Kong aus. Mein Ex-Chef hat mich so geguckt. Es musste ihn sehr wundern. Wahrscheinlich ist es vielen in der Vorstellung umgekehrt: man sollte Geld am Ort verdienen, wo die Lebensstandard hoch ist und komsummieren, wo es relativ nicht so teuer ist.

Ich dachte es hat mit den Erwartungen und Einstellung vom Leben zu tun. Manche Leuten finden es sehr wichtig, jeden Luxus zu haben, und halten es fuer Glueck, dass man sich den Luxus leisten kann. Dadurch ist es auf diese Weise leichter zu erziehen.

Nur manchmal hat man auch vergessen, wenn man sich nur danach sehnt, vermisst man auch andere Dinge.

Uns ist es aber viel einfacher. Wir brauchen natuerlich das Geld, aber das ist nicht der einziger Grund dafuer dass Philip 5 Tage in der Woche in China bleibt. Gluecklicherweise schenkt dieses Job ihn auch Arbeitszufriedenheit. Er wollte und koennte sich bei seiner Karriere konzentrieren. Doch auf keinen Fall bedeutet es, dass die Familie weniger wiegt. Dran zweifeln wir nie. Und nach so vielen Jahren haben wir uns schon dran gut gewoehnt, inklusive die Kinder. Das funktioniert wie zwei Schienen, die regelmaessig kreuzen und dann auseinander trennen und wieder kreuzen. Bei jedem Zusammensein gehoert man sich zueinander.

OK, das ist schoen, wenn es wie ein trationelles Familiebild sein kann: Papa ist den Tag zum Arbeiten und die Kinder zur Schule, Mama ist zu Hause und abends sitzen alle um den Tisch, essen, reden, spielen, und einander mal kuessen bevor man ins Bett geht. So ist es aber fast wie ein Maerchen heutzutage. Ueberstunden, Hausaufgaben usw lassen vielen immer noch besetzt und muede in der Abendszeit. Und denken Sie mal, wenn man so erschoepft ist, verliert man auch seine Geduld. Dann tauchen Konflikte auf.

Sonntag, Juli 02, 2006

Sonntag ohne den Papi

Als wir fruehstueckten, regnete es ploetzlich sehr stark. Komisch war es, dass die Sonne gleichzeitig noch schoen scheinte.

Leider hat Philip heute was Dringliches zu erledigen. Nach dem Fruehstueck ging er los. Das ist uns allen ziemlich ungewoehnlich. Seit langem ist es so, dass er an Wochentagen voellig bei der Arbeit ist, aber am Wochenende immer da sein kann.

Den ganzen Vormittag sind wir im CLub gewesen. Die Kinder haben mit ihren Freunden zusammengespielt und ich habe einige Zeitungen gelesen. Danach sind wir auf die Einladung Philip's Bruders zum Dim Sum gegangen. Dann sind wir nach Hause zurueckgekommen. Die Kinder haben zwei gute Stunden Mittagspause gemacht, DVD Shrek gesehen. Und, unglaublich, ist es wieder die Zeit zum Essen, zum Duschen, und zum Bett.

So ist der Tag fertig.

Am Telefon habe ich Philip kurz erzaehlt. Es ist natuerlich dann zu dem Schluss gelangen, dass ohne den guten Papi daneben von einem guten Familientag im richtigen Sinne gar nicht zu reden ist. Doch kann man nicht genau sagen, woran der Unterschied eigentlich liegt.